Der Schiefe Schillerporling namens Chaga
- 1. Sept. 2022
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Aktualisiert: 25. Aug.
Der bis zu 40 cm breite, tiefschwarze Chaga wächst parasitär über viele Jahre an Birkenstämmen, seltener auch an Erlen. Botanisch als Inonotus obliquus bekannt, bildet er sogenannte sterile Sklerotien – harte, kohleartige Knollen mit rissiger Oberfläche und zimtbraunem Inneren. Diese bestehen aus dichtem Myzel und dienen dem Pilz als Speicherstruktur in extremen Klimazonen wie in Lappland oder Sibirien.
Neben dem typischen Knollenwuchs kann der Schiefe Schillerporling auch flächig ausgebreitete Fruchtkörper von bis zu einem Meter Länge bilden. Diese sind zunächst ledrig, werden beim Trocknen jedoch brüchig. Die Porenstruktur erscheint schiefstehend-eckig – daher der Name – und orientiert sich wie bei vielen Porlingen gravitropisch in Richtung Erdmittelpunkt.
Die Röhrenmündungen sind anfangs honigbraun und silbrig glänzend, später fast schwarz. Eine besonders spannende Eigenschaft des Chaga ist sein enormer Melaningehalt, der für die intensive Färbung verantwortlich ist – und der ihn in der Forschung interessant macht – etwa im Rahmen von Studien zur Pigmentforschung und zellbiologischen Eigenschaften.

⚠️ Verwechslungsgefahr
Die knolligen Fruchtkörper des Chaga können mit anderen dunkelporigen Holzpilzen wie dem Vielgestaltigen Schillerporling (Inonotus hispidus) verwechselt werden. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal: Chaga wächst zunächst unter der Rinde und bricht diese erst später auf – im Gegensatz zu anderen Arten, die direkt auf der Rinde erscheinen.
Zudem wird die Chaga-Knolle häufig mit Baumverwachsungen oder Verkohlung verwechselt – was das Sammeln für Ungeübte erschwert. Für den kulinarischen Einsatz ist Chaga uninteressant, da er ungeniessbar hart ist. Doch die wissenschaftliche Aufmerksamkeit, die ihm gilt, macht ihn zu einem der am intensivsten erforschten Wildpilze des Nordens.
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